Die 500-Jahr-Feier
Am Sonntag, den 18.Aug. 1912 hatte die Stadt Kremmen ihr großes Fest. Schon in der Frühe um 7 Uhr gab es ein Choralblasen vom Kirchturm. Um 10.30 wurde Freiers Wiese vom Bürgermeister Voigt offiziell als Turn-und Spielplatz freigegeben. Anschließend erfolgte vom Oberpfarrer Dr. Mühlmann die Weiherede und die Enthüllung des Hohenzollerndenkmals. Um 13 Uhr startete der historische Festumzug vom Marktplatz durch die Stadt zum Festplatz. Der Festumzug zeigte ein Stück Geschichte aus der historischen Vergangenheit Kremmens in zehn Bildern nach den Entwürfen des Berliner Kunstmalers P.A. Becker. Ab 16 Uhr gab es ein Festspiel auf dem Festplatze in einem besonders errichteten Festzelt.Ort der Handlung war der Kremmener Damm und die Stadt Kremmen im Jahre 1412. Die musikalischen Leistungen lagen in den Händen der Regimentskapelle des Infanterie-Regiments Nr.24 aus Neuruppin und den beiden Stadtkapellen der Musikdirektoren Herren Maaß und Berthold.
Das Hohenzollerndenkmal
Der Erinnerungsstein besteht aus einem gebrochenem schlesischen Granitblock. Er ist 3,5m hoch,1,5m breit,1,1m tief und wiegt 258 Zentner. Die Vorderseite des Denkmals schmückt ein Bronze-Relief mit dem ersten und dem zeitgenössischen Hohenzollernfürsten.
Relief:
18. August 1412 Friedrich I. / Wilhelm II. 18. August 1912
Schriftband:
Zur Erinnerung an den ersten ruhmreichen
Waffengang der Hohenzollern i.d. Mark Die Stadt Kremmen
Über dem Relief sehen wir einen aus Bronze getriebenen Adler mit zum Schutze ausgebreiteten Flügeln. Den rohen Granitblock hat der Komerzienrat Lehmann aus seinen Granitwerken in Striegau (Schlesien) kostenlos hergegeben und bis zum Bahnhof Kremmen geliefert. Der Block wurde auf die freie Strecke gebracht,mit Hilfe eines Eisenbahnkranes auf eine provisorische Feldbahn geladen und zu Freiers Wiese transportiert. Die herbeigeeilte Maaßsche Stadtkapelle intonierte das Niederländische Dankgebet und die erleichtert aufatmenden Transporteure stimmten in ein begeistertes Hurra ein. Der Stein wurde mit Hilfe eines Dreibocks aufgestellt und an der Bierbar war viel Betrieb. So mag nun dieses Denkmal ein Wahrzeichen bedeuten in der brandenburg-preußischen Geschichte,in der Geschichte unserer alten Märkerstadt Kremmen für alle Zeit.
Anmerkung: Die Bronzetafel und das Schriftband wurden ungefähr im Jahre 1938, der Adler nach 1945 auf Anordnung der sowjetischen Stadtkommandantur entfernt. Postkarten aus dem Jahre 1940 zeigen bereits das Denkmal ohne die Tafel und das Schriftband, aber mit den neu eingemeißelten Jahreszahlen 1412-1912. Bei genauer Betrachtung kann man die Jahreszahlen heute noch erkennen.
Kremmen, Januar 2001 Heinz Bielicke
Anbringen des Adlers auf dem Denkmal
(links oben Steinmetzmeister Seidenschnur)
Die Ackerbürgerstadt ist Festtagsstimmung: Das Denkmal nach der Enthüllung auf dem Festplatz in Kremmen
Hoch zu Ross der Markgraf Friedrich I. und seine Frau, die schöne Else.
Ein eindrucksvolles Motiv des Festzuges in Kremmen:
Die Kämpfer der Schlacht tragen auf einer Bahre die Leiche des Grafen von Hohenlohe
Für die Festlichkeiten stimmungsvoll nachgestellt: Siegesjubel von 1871, auf dem Triumphwagen fährt Germania einher.